Im siebten Kapitel wird die Bergpredigt fortgesetzt und schließlich beendet.
Eine gute Feedbackkultur
Es ist enorm wichtig, dass wir uns gegenseitig auf blinde Flecken und Fehler hinweisen. Schwierig wird es dann, wenn wir nur ständig die anderen auf ihre Probleme hinweisen, ohne selbst mal auf uns zu schauen. Jesus macht deutlich: Du sollst dich unbedingt um den Splitter im Augen deines Bruders kümmern. Allerdings erst nachdem du dich um deine eigenen Angelegenheiten bemüht hast.
Beten hilft
Immer wieder lesen wir in der Bibel Aufforderungen zum Gebet. In der Predigtreihe durch den Philipperbrief sind wir am Ende auf den Vers gestoßen:
Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.
Philipper 4,6-7
Jesus gibt uns in der Bergpredigt das feste Versprechen: Wer Gott um etwas bittet, wird es auch empfangen.
Bedeutet das, dass ich Gott um alles bitten kann, was auch immer ich will? Im Prinzip, ja. Andererseits macht Gott auch deutlich, dass er uns genau das gibt, was wir zum Leben brauchen. Nicht mehr und nicht weniger. Es geht hier also wirklich darum, Gott alle Bedürfnisse mitzuteilen und er wird geben, was wir nötig haben.
Die Goldene Regel
„Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg‘ auch keinem andern zu“
Dieser Reim ist unserer Sprachkultur als „Goldene Regel“ wohl bekannt. Aber findest du den Fehler? Der Reim entspricht nicht der Aussage von Jesus! Der Reim bedeutet: Wenn du nicht willst, dass Menschen böse zu dir sind, dann sei auch nicht böse zu ihnen.
Jesus hingegen formuliert den Spruch ganz anders. Bei ihm geht es nicht in erster Linie um das Vermeiden von Bösem, sondern um das aktive tun von gutem: Wenn du willst, dass man mit dir gut umgeht, dann geh auch mit anderen gut um.
Es ist genau so wie mit der Regel: „Du sollst nicht lügen“. Das ist richtig. Die Bibel sagt aber darüber hinaus: Du sollst die Wahrheit sagen. Zwischen den beiden Aussagen liegt ein großer Unterschied.
Gute Bäume, schlechte Bäume
Hast du schon mal erlebt, dass ein toter Baumstumpf noch leckere Früchte getragen hat? In der Bibel lesen wir häufig von diesem Bild. Es ist immer das Prüfmerkmal für einen echten Nachfolger Jesu. Wie soll man jemandem vertrauen, der Wasser predigt aber Wein trinkt?
Wir werden hier gewarnt, die Menschen gut zu Prüfen, denen wir unser Vertrauen schenken. Es gibt viele Leute, die behaupten unserem Glauben zu helfen aber am Ende suchen sie nur ihren eigenen Vorteil.
Ok, und jetzt!?
Ich höre gerne Steven Lawson, ein amerikanischer Prediger und mittlerweile auch Professor für Homiletik (Das ist das Studienfach, in welchem man das Predigen lernt). Er erzählte mal von seiner Zeit als Student bei R.C. Sproul (Einer der wichtigsten Theologen unserer Zeit). Während Steven Lawson also als Student seine Predigten hielt, saß R.C. Sproul in der ersten Reihe mit einem Plakat auf dem stand: „OK, So What?!“ (Ok, und was jetzt?!“.
Jede Predigt soll eine konkrete Handlungsanweisung haben, damit die Hörer wissen, was sie jetzt tun oder lassen sollen.
Was nehmen wir aus der Bergpredigt mit?
Jesus hat in der Bergpredigt häufiger die Frage „und Jetzt“ beantwortet, als wir vermutlich jemals umsetzen könnten. Die Bergpredigt ist eine Goldmine mit unendlichen Schätzen. Man könnte sein ganzes Leben damit verbringen die gesagten Dinge in die Praxis umzusetzen und würde nie fertig werden.
Die vermutlich wichtigste Aussage in der ganzen Bergpredigt steht nun in Matthäus 7,24:
Darum gleicht jeder, der meine Worte hört und danach handelt, einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut.
Matthäus 7,24
Ich merke immer wieder, dass man sich unendlich viel Theorie aneignen kann aber am Ende scheitert es häufig schlicht an der Umsetzung. Man kann den ganzen Tag sagen: Ja ich müsste und hätte und könnte eigentlich. Und man kann sich trefflich über die einzelnen Details der Bergpredigt und ihre Bedeutung unterhalten was aber keinen Nutzen hat, wenn es nicht im Leben ankommt.
Daher: einfach mal machen. Welchen Teil der Bergpredigt nimmst du dir vor umzusetzen?
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