Jedes Evangelium hat seinen eigenen Schwerpunkt. Matthäus wollte den Juden aufzeigen, dass Jesus tatsächlich der wahre Nachfolger Davids und der wahre König sei. Markus legte seinen Fokus darauf, dass Jesus ein wahrer Mensch und Freund war. Im Lukasevangelium sahen wir einen sorgfältig recherchierten, chronologischen Bericht über das Leben von Jesus. Johannes, der vierte Evangelist, legt wiederum einen neuen Fokus. Er will aufzeigen, dass Jesus der wahre Gott selbst ist.
Das Ziel seines ganzen Berichts steht am Ende in Kapitel 20:
Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die in diesem Buch nicht geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Johannes 20,30–31
Aber nicht nur am Ende wird es deutlich, sondern direkt in den ersten Versen. Dort ist die Rede von dem „Wort“. Aber was ist das „Wort“?
Zunächst einmal ist „das Wort“ ganz schlicht das gesprochene Wort Gottes. Gott hat die Welt durch Worte geschaffen. Im Schöpfungsbericht steht daher immer „und Gott sprach“. Unser Gott ist ein redender Gott. Aber das ist noch nicht alles. Jedem Juden war klar, dass das Wort Gottes mit Gott selbst gleichzusetzen ist. Gottes Wort kann man nicht von Gott selbst trennen.
Nun steht in Vers 14, dass dieses Wort Gottes, was selber Gott ist, Mensch geworden ist. Johannes behauptet also unmissverständlich: Jesus ist Gott. Das ist die Grundlage des ganzen Evangeliums. In den ersten 14 Versen des Evangeliums legt Johannes eine unumstößliche Grundlage für alles, was er noch berichten wird.
Und es gäbe allein zu diesem Kapitel noch viel zu erzählen, aber das werden wir an anderer Stelle tun 😉
0 Kommentare