Apostelgeschichte 7

Apostelgeschichte 7

Der erste Märtyrer

Der Begriff „Märtyrer“ hat eine interessante Geschichte. Seine Bedeutung wandelte sich über den Lauf der Zeit. In der Antike wurde das Wort ganz einfach für jemanden verwendet, der ein Zeugnis abgelegt hat. Also jeder Zeuge vor Gericht wurde auf Griechisch Märtyrer genannt. Später wandelte sich die Wortbedeutung dann hin zu „jemand, der für seine Überzeugung einsteht“ und schließlich kam es zu der Bedeutung, die wir auch heute kennen, dass „jemand für seine Überzeugung stirbt“.

Der Bericht von Stephans in Apostelgeschichte 7 ist also der Bericht eines Märtyrers. Er ist als Zeuge für Jesus vor dem Hohen Rat aufgetreten und sein Glaube und seine Überzeugung hat ihm schließlich den Tod gebracht.

Die wahrscheinlich beste Zusammenfassung des Alten Testaments

Ohne all zu sehr inhaltlich auf die Rede des Stephans einzugehen – du hast sie ja gelesen – möchte ich lediglich darauf hinweisen, dass wir hier die wohl beste Zusammenfassung des ganzen alten Testamentes haben. An vielen Stellen des Neuen Testamentes werden die alten Geschichten aufgegriffen, aber hier ist in aller Kürze die gesamte Geschichte des Alten Testaments zusammengefasst.

Am Ende der Rede heißt es, dass diese Rede den Hörern ins Herz schnitt. Das erinnert mich direkt an eine Stelle im Hebräerbrief:

Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.

Hebräer 4,12

Stephanus kannte sich sehr gut in der Bibel aus und er konnte sie den Gelehrten auslegen, sodass es ihnen mitten ins Herz schnitt. Gottes Wort bewirkt unterschiedliche Reaktionen: Bei den einen führt es zur Einsicht, bei den anderen deckt es die Selbstgerechtigkeit auf. Beides ist wichtig, beides ist gut. Der nächste Vers im Hebräerbrief gibt Aufschluss über die Konsequenzen dieser oder jener Reaktion:

Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.

Hebräer 4,13

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