Wie kannst du nur?!
Neulich habe ich mich zum Austausch mit einem anderen Pastor getroffen. Irgendwie kamen wir auf das Thema der persönlichen Lebenskulturen zu sprechen. In einer Gemeinde treffen die unterschiedlichsten Personen aufeinander. Jeder Mensch hat eine andere familiäre Prägung und durch Beruf und Freunde entwickelt man sein Denken auch in eine bestimmte Richtung. Auch das Alter spielt eine Rolle bezüglich der Ausprägung verschiedener Ansichten.
So kommen also verschiedene Menschen zusammen, die naturgemäß auch verschiedene Positionen zu quasi jedem Thema vertreten. Als Christen sind wir sehr gut darin, unsere eigene Prägung und Aussicht mit frommen Argumenten zu untermalen und es so aussehen zu lassen, als sei die eigene Ansicht die einzig wahre biblische.
Im Kern kann man jeden Streit in einer Gemeinde auf solche unterschiede in der kulturellen Prägung zurückführen. In den meisten Fällen sind alle biblischen Argumente für die eigene Position lediglich Pseudoargumente, die man heranzieht, um seine eigene Meinung zu befestigen.
Was hat das mit unserem Text zu tun?
Petrus hat etwas schlimmes getan. Zumindest in den Augen der Juden. In ihren Augen und ihrer Kultur war es verboten, mit den „Heiden“, also nicht-Juden, jeglichen Kontakt zu pflegen.
Petrus berichtet ihnen, was er erlebt hat und erklärt, dass Gott Kulturen überwinden kann und will. Gott will nicht allein die Juden retten, sondern aus allen Völkern der Erde will er Menschen zu sich ziehen.
Wenn Gott seine Gemeinde baut, indem er Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen zusammenführt, dann sollten wir aufpassen, seine Gemeinde nicht durch unsere persönlichen Prägungen zu torpedieren.
Im Streitfall gilt:
- Ist das gerade einfach nur meine Meinung, oder tatsächlich ein biblisch fundiertes Argument?
- Muss ich mich auf einen Streit einlassen, der tatsächlich nur auf einer persönlichen Vorliebe basiert?
- Wie können wir es schaffen, unsere kulturellen Unterschiede zum Vorteil für das Evangelium zu verwenden?
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